1. Materialien aus dem Respirationstrakt
Sputum
Am besten geeignet ist Morgensputum (der erste Auswurf durch kräftiges Abhusten aus den tieferen Atemwegen gewonnen). Speichel ist ungeeignet.
Der Mund wird mehrmals gründlich mit Wasser (ohne desinfizierende Zusätze!) gespült.
Das Sputum in ein steriles Röhrchen oder einen Sputumbecher geben.
Bis zum Versand kühl lagern
Die Sputumproduktion kann durch Inhalation eines hypertonen Aerosols (z.B. 3‑5% Kochsalzlösung) provoziert werden.
Bronchoskopische Materialgewinnung
Sekret sollte möglichst nativ über den Bronchoskopkanal aspiriert werden oder mit einer Bürste abgestrichen werden.
Ist kein Sekret zu gewinnen, sollte eine Lavage möglichst mit Ringer-Laktat, oder mit NaCl-Lösung durchgeführt werden.
Sekrete aus Mund, Rachen, Nase
Unter Sicht wird ein Tupferabstrich des entzündeten Bereiches entnommen.
Finden sich membranöse Beläge, müssen diese zur Materialgewinnung von ihrer Unterseite oder vom Grund der Läsion angehoben werden.
Bei Verdacht auf Angina Plaut-Vincent und bitte einen zusätzlichen Abstrich für die mikroskopische Untersuchung einsenden.
Für die Untersuchungen der Abstriche auf Influenza, RSV, Bordetella pertussis bitte nur "trockene" Abstrichbestecke (ohne Transportmedium) benutzen.
Nasennebenhöhlensekrete
Diese werden meist durch Spülung gewonnen. Als Spülflüssigkeit ist Ringer-Lösung mit Laktatzusatz zu empfehlen, da Kochsalzlösung manche Erreger schädigt.
Gehörgangs- und Mittelohrsekrete
Das Material wird mit dem sterilen Abstrichtupfer unter Sicht aus dem entzündeten Bereich bzw. direkt von den Läsionen entnommen.