Medizinisches Labor Rostock

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C-Peptid-Glucose-Quotient: Ergänzung in der Diabetes-Diagnostik

In der erweiterten Diabetes-Diagnostik steht mit dem C-Peptid-GlucoseQuotienten ein neuer Parameter zur Verfügung, um Insulinmangel von Insulinhypersekretion/-resistenz abzugrenzen. Dieses Vorgehen kann Bemühungen, die Unterscheidung mit der Analyse intakten Proinsulins zu unterstützen, ablösen. Die Untersuchung des C-Peptids ist ein verlässliches analytisches Verfahren, das gut standardisiert ist und mit unterschiedlichen Methoden zu vergleichbaren Befunden führt.

Im Medizinischen Labor Rostock ist die Darstellung des C-Peptid Glucose-Quotienten für die Befundung vorbereitet und wird berichtet, wenn Analysen von Glucose und C-Peptid bei kalorischer Nüchternheit beauftragt sind. Die Bewertung erfolgt nach Literaturangaben in zwei Kategorien Insulinmangel (Quotient < 2.0) bzw. Insulinresistenz (Quotient > 5.0) und kann so therapeutische Entscheidungen begründen helfen.

Das Vorgehen ist ausschließlich bei Nüchternproben anwendbar. Unvollständig evaluiert ist das Konzept bei hyperglykämischen Zuständen mit Nüchternglucose über 14 mmol/L bzw. 250 mg/dL sowie bei eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 50 mL/min/1.73 m2 ) und darf in diesen Situationen nicht angewendet werden.

Zusammenfassend ist der C-Peptid-/Glucose-Quotient bei Nüchternheit ein adäquater und praktikabler Indikator der Insulinsekretion, der die Abgrenzung eines Insulinmangels von einer Insulinhypersekretion bzw. -resistenz erlaubt. Die Analyse wird in der Diabetologie vor einer Therapieentscheidung bzw. -umstellung empfohlen.


Literatur: Fritsche et al.: Exp Clin Endocrinol Diabetes 2022;130:200

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