Medizinisches Labor Rostock

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Biotin-Einnahme kann Laboruntersuchungen verfälschen

Biotin (Vitamin B7, Vitamin H) wird zunehmend als Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung gesunder Haut, Haare oder Nägel verwendet und nicht selten kommen Dosierungen zur Anwendung, die deutlich über dem Tagesbedarf liegen. Negative gesundheitliche Folgen einer erhöhten Biotin-Zufuhr sind bisher nicht bekannt und eine allgemein gültige Obergrenze für die Einnahme von Biotin gibt es nicht. Die Biotin-Einnahme kann jedoch zu falschen Laborbefunden führen, da bei vielen Labormethoden Biotin als Reagenz eine Rolle spielt. Eingenommenes Biotin kann beispielhaft Schilddrüsen- und Geschlechtshormonbefunde beeinflussen und über darauf basierende falsche Diagnosestellungen wurde berichtet. Da für viele Labormethoden nicht genau bekannt ist, ab welcher Dosis Biotin Untersuchungsergebnisse beeinflusst werden können, ist die Kenntnis einer Biotin-Einnahme bei Probeneingängen im Medizinischen Labor Rostock von großer Wichtigkeit. Ärztinnen und Ärzte sollten Patienten vor Laboruntersuchungen gezielt nach einer Biotin-Einnahme (Arznei- bzw. Nahrungsergänzungsmittel) fragen und diese auf dem Überweisungsschein vermerken. Ebenso sollten Patienten und Ratsuchende, die zur Blutentnahme in die Laborarztpraxis kommen, das Praxispersonal über die Biotin-Einnahme informieren. Vorteilhaft ist in jedem Fall, am Tag der Blutentnahme auf die Biotin-Einnahme zu verzichten. So kann das Risiko verfälschter Laborbefunde bereits deutlich verringert werden.

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