In der Pathogenese der Arteriosklerose weisen kleine, dichte LDL-Cholesterol-Partikel (sd-LDL) ein deutlich höheres atherogenes Potential als große und weniger dichte Partikel auf und sind als eigenständiger Risikofaktor für die Entstehung und Progredienz der Arteriosklerose anerkannt.
Die direkte Messung der sd-LDL ist unter Routinebedingungen nicht möglich. Aus diesem Grund durchgeführte Modellstudien haben aber ergeben, dass der Anteil sd-LDL am Gesamt-LDL-Cholesterol auch anhand der klassischen Fettstoffwechselparameter Triglyceride, LDL-Cholesterol (berechnet und gemessen) und HDL-Cholesterol gut beurteilt werden kann. Die Anwendbarkeit der Formel ist durch den bekannten Zusammenhang begrenzt, dass die Triglycerid-Konzentration unter 4,6 mmol/L bzw. 400 mg/dL sein muss, da sonst die Berechnung des LDL-Cholesterols nach der Friedewald-Formel nicht zulässig ist. Der Anteil des sd-LDL am Gesamt-LDL-Cholesterol sollte nach Studiendaten unter 30% liegen.
Nach Auswertung der Literatur wurde im Medizinischen Labor Rostock die Möglichkeit vorbereitet, dass sd-LDL automatisch berechnet werden kann, wenn Gesamt-Cholesterol, enzymatisch gemessenes LDL-Choles-terol, HDL-Cholesterol und Triglyceride beauftragt wurden. Diese Berechnung ist kostenlos und ohne Laborbudgetbelastung.
